?Was ist eine Selbstveranlagung?
Die Selbstveranlagung (Self Assessment, SA) wurde in den 1990er Jahren eingeführt. Sie überträgt die Last auf den Steuerzahler, seine Steuerschuld selbst festzustellen. Das bedeutet, dass es in der Verantwortung der Steuerzahler liegt, ihre Verpflichtungen zu kennen und zu wissen, ob sie eine Steuererklärung abzulegen haben.
?Wer muss eine Steuererklärung ablegen?
Untenstehend finden Sie eine Liste der Umstände, die es notwendig machen, dass ein Steuerzahler eine Steuererklärung ablegt. Die Liste ist nicht vollständig, aber jedes unserer britischen Steuerteams kann Ihnen all die Dinge erklären, bei denen Sie sich nicht sicher sind. In folgenden Fällen müssen Sie eine britische Steuererklärung ablegen:
?Wann muss ich eine britische Steuererklärung ablegen?
Das Steuerjahr endet am 5 April. Wenn Sie die Steuererklärung in Papierform ablegen, müssen Sie diese vor dem 31. Oktober nach dem Ende des Steuerjahres einreichen. Wenn Sie die Steuererklärung online ablegen, müssen Sie diese bis einschließlich 31. Januar nach dem Ende des Steuerjahres einreichen.
Jedwede Steuerausgleichszahlung an die britische Steuerbehörde HMRC ist bis zum 31. Januar nach Ende des betreffenden Steuerjahres zu leisten.
Von Ihrem zweiten Jahr der Selbstveranlagung an kann das HMRC von Ihnen die Leistung von Abschlagszahlungen fordern. Dabei handelt es sich um Schätzungen Ihres voraussichtlichen Steuerbescheids am Jahresende auf Grundlage der letztjährigen Steuererklärung. Gewöhnlich haben Sie zwei getrennte Zahlungen zu leisten, eine am 31. Januar und eine am 31. Juli. Sie müssen trotzdem noch eine Steuererklärung einreichen, aber die Abschlagszahlungen werden bei der endgültigen Rechnung berücksichtigt.
Die Tabelle unten soll dies verdeutlichen:
| 31. Januar 2016 | 1. Abschlagszahlung (Payment on Account, POA) für 2015/16 |
| 31. Juli 2016 | 2. Abschlagszahlung für 2015/16 |
| 31. Januar 2017 | Ausgleichszahlung für 2015/16 und 1. Abschlagszahlung für 2016/17 |
?Wann bezahle ich eine gegebene Steuerschuld?
Jedwede Steuerausgleichszahlung an die britische Steuerbehörde HMRC ist bis zum 31. Januar nach Ende des betreffenden Steuerjahres zu leisten.
Von Ihrem zweiten Jahr der Selbstveranlagung an kann das HMRC von Ihnen die Leistung von Abschlagszahlungen fordern. Dabei handelt es sich um Schätzungen Ihres voraussichtlichen Steuerbescheids am Jahresende auf Grundlage der letztjährigen Steuererklärung. Gewöhnlich haben Sie zwei getrennte Zahlungen zu leisten, eine am 31. Januar und eine am 31. Juli. Sie müssen trotzdem noch eine Steuererklärung einreichen, aber die Abschlagszahlungen werden bei der endgültigen Rechnung berücksichtigt
Dies wird am besten durch ein Beispiel verdeutlicht. Nehmen Sie das Steuerjahr, das am 6. April 2015 begonnen hat und am 5. April 2016 endet (also das Steuerjahr 2015/16).
| 31. Januar 2016 | 1. Abschlagszahlung (Payment on Account, POA) für 2015/16 |
| 31. Juli 2016 | 2. Abschlagszahlung für 2015/16 |
| 31. Januar 2017 | Ausgleichszahlung für 2015/16 und 1. Abschlagszahlung für 2016/17 |
| | Und so weiter |
?Was passiert, wenn ich den Abgabetermin verpasse? Gibt es eine Strafe?
Ja. Die britische Steuerbehörde HMRC hat neue Strafen eingeführt, die am 31. Januar 2012 in Kraft traten und drakonischer als bisher sind:
| Dauer der Verspätung | Strafe, die Sie zu zahlen haben |
| Verspätung von einem Tag | Eine Ordnungsstrafe von 100£. Dies gilt sogar, wenn Sie keine Steuer zu entrichten haben, oder Ihre Steuerschuld bereits beglichen haben. |
| Verspätung von 3 Monaten | 10£ für jeden Folgetag - bis hin zu einem Maximum von 900£ für 90 Tage. Dies gilt zusätzlich zur oben genannten Ordnungsstrafe. |
| Verspätung von 6 Monaten | 300£ oder 5% des Steueranspruchs, wobei der jeweils höhere Betrag anfällt. Dies gilt zusätzlich zu den oben genannten Strafen. |
| Verspätung von 12 Monaten | 300£ oder 5% des Steueranspruchs, wobei der jeweils höhere Betrag anfällt. In schwerwiegenden Fällen kann stattdessen eine Strafe von bis zu 100% des Steueranspruchs erhoben werden. Dies gilt zusätzlich zu den oben genannten Strafen. |
?Was geschieht, wenn ich meine Steuer zu spät zahle? Gibt es Strafen?
Wenn Sie Ihre Steuer verspätet zahlen, werden Ihnen Zinsen berechnet (pro Tag) und unter Umständen auch Aufschläge. Der Zinssatz wird vom HMRC festgesetzt und richtet sich nach dem Leitzins der Bank of England.
Aufschläge werden wie folgt erhoben:
| Dauer der Verspätung | Das Steuerjahr endete am |
| Verspätung von dreißig Tagen | 5% der Steuer, die Sie zu diesem Zeitpunkt schuldig sind |
| Verspätung von sechs Monaten | 5% der Steuer, die Sie zu diesem Zeitpunkt schuldig sind. Dies gilt zusätzlich zu den oben genannten 5%. |
| Verspätung von 12 Monaten | 5% der unbeglichenen Steuer, die Sie zu diesem Zeitpunkt schuldig sind. Dies gilt zusätzlich zu den oben genannten beiden Aufschlägen von 5%. |
?Was passiert, wenn ich einen Fehler in meiner Steuererklärung mache? Gibt es Strafen?
Ja. Die britische Steuerbehörde HMRC hat einen neuen Strafkatalog für fehlerhafte Angaben eingeführt. Dieser sieht wie folgt aus:
| Keine Strafe | Max. 30% | Max. 30% | Max. 70% | Max. 70% | Max. 100% | Max. 100% |
| Zumutbare Sorgfalt | Nachlässigkeit, pünktlich | Nachlässigkeit, verspätet | Vorsatz, pünktlich | Vorsatz, unpünktlich | Vorsatz & Verschleierung, pünktlich | Vorsatz & Verschleierung, unpünktlich |
| Keine Strafe | Min. 0% | Min. 15% | Min. 20% | Min. 35% | Min. 30% | Min. 50% |
?Gibt es noch irgendwelche anderen Strafen, von denen ich wissen sollte?
Ja. Strafen können auch in den folgenden Situationen verhängt werden (nicht vollständige Aufzählung):
Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass das HMRC eine spezielle Strafe für Steuerhinterziehung durch die Nutzung ausländischer Steueroasen eingeführt hat. Strafen können bis zu 200% der in Frage kommenden Steuer betragen.
Letztendlich ist dem HMRC jetzt auch die Fähigkeit gegeben, all dies zu verfolgen
?Was ist ein IR35?
IR35 ist ein Teil der um das Jahr 1999 eingeführten Gesetzgebung gegen Steuerumgehung. Sein Ziel ist, steuergestalterischer Planung entgegenzuwirken, die darauf zielt, Rentenversicherungsbeiträge (National Insurance contributions, NIC) und Steuerzahlungen durch Zwischenschaltung einer Kapitalgesellschaft zwischen dem Steuerzahler und einem Dritten, für den die Dienstleistungen bestimmt sind, zu minimieren.
Die Verwendung einer solchen Konstruktion ist in vielen Umständen durchaus legitim; das IR35 versucht nur, solchen Umständen entgegenzuwirken, die Scheinselbständigkeiten beinhalten. Dies bedeutet, dass das IR35 versucht, solchen Umständen entgegenzuwirken, wo es sich bei dem Steuerzahler tatsächlich um einen Arbeitnehmer des Dritten handelt und nicht um einen selbstständigen Vertragsnehmer.
Zur Bestimmung, ob es sich hierbei tatsächlich um ein Anstellungsverhältnis handelt, sind die obigen Tests zum Anstellungsverhältnis bzw.der Selbstständigkeit maßgeblich. Bei Anwendung des IR35 besteht der Effekt im Grunde genommen darin, den Mittelsmann in Form eines Unternehmens zu ignorieren und Steuern sowie Rentenversicherungsbeitrag so zu erheben, als ob der Steuerzahler ein Arbeitnehmer wäre
?Ich bin nicht sicher, ob ich selbstständig oder Arbeitnehmer bin. Wie kann ich das herausfinden?
Es ist wichtig, dass Sie sich über Ihren Status als Angestellter/Selbstständiger im Klaren sind, damit Sie wissen, welche Steuern und Rentenversicherungsbeiträge Sie zahlen müssen/wie Sie diese zu zahlen haben, welche Aufwendungsregeln auf Sie zutreffen sowie welchen gesetzlichen Rechten und Verpflichtungen Sie unterliegen. Die berufliche Stellung einer Person ist eine Angelegenheit allgemeiner Gesetze und hängt von den Gesamtumständen ab. In den meisten Fällen ist die Antwort eindeutig. Jedoch ist manchmal die Trennung unscharf - dies kann besonders auf solche Vertragsnehmer zutreffen, die versuchen, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung als Mittelsmann zu benutzen, um Rentenversicherungsbeiträge und Steuern zu sparen.
?Was ist ein selbstständiger Einzelunternehmer?
Ein Einzelunternehmer ist jemand, der ein Unternehmen in seinem eigenen Namen betreibt, das nicht von einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung geleitet wird.
?Welche Aufwendungen kann ich als Einzelunternehmer absetzen?
Die allgemeine Regel ist, dass solche Aufwendungen, die vollständig und ausschließlich für Geschäftszwecke verwendet wurden, von der Steuer abgesetzt werden können.
Um weitere Informationen zu erhalten, lesen Sie unseren Leitfaden zu absetzbaren Aufwendungen Selbstständiger.
In einigen Fällen, d.h. bei Investitionsgütern wie Anlagen und Maschinen, können die Aufwendungen vom Einkommen nicht in einem einzigen Steuerjahr abgesetzt werden. Die Kosten werden über mehrere Jahre hinweg abgesetzt. Der Mechanismus hierfür sind Kapitalvergünstigungen – im Wesentlichen steuerlich zugelassene Abschreibungen.
?Welche Aufzeichnungen muss ich aufbewahren, wenn ich eine Selbstveranlagung mache oder selbstständig bin?
Als selbstständiger Einzelunternehmer müssen Sie alle Rechnungen, Quittungen, Kontoauszüge usw. aufbewahren, um das Einkommen und die Aufwendungen, die Sie in Ihrer Steuererklärung angegeben haben, nachweisen zu können. Im Allgemeinen rät das HMRC, dass Sie ausreichende Aufzeichnungen zum Nachweis sämtlicher Posten auf Ihrer Steuererklärung mindestens 6 Jahre lang nach dem Einreichen aufbewahren.
Wie oben erwähnt, kann das HMRC Strafen für die unzulängliche Führung von Aufzeichnungen erheben; dies stellt augenblicklich ein Gebiet von besonderem Interesse für das HMRC dar und es ist geplant, die Aufzeichnungen von 200.000 Kleinbetrieben zwischen 2011 und 2015 zu überprüfen.
?Wie lange kann das HMRC meine Steuererklärung untersuchen?
Als allgemeine Regel gilt, dass das HMRC eine Untersuchung Ihrer Steuererklärung jederzeit innerhalb von 12 Monaten nach dem Vorlagezeitpunkt eröffnen kann, wenn die Steuererklärung zum oder vor dem Abgabestichtag eingereicht worden ist.
Ist die Steuererklärung verspätet eingereicht oder berichtigt worden, hat das HMRC Zeit bis zu dem Quartalstag, der der einjährigen Zeitspanne nach Vorlage der Steuererklärung oder des Zusatzes unmittelbar folgt. Quartalstage sind: Der 31. Januar, 30. April, 31. Juli und der 31. Oktober.
Nach dem Verstreichen des Zeitraums für eine Untersuchung kann das HMRC Ihre Steuererklärung nur untersuchen, wenn es als Begründung die Begutachtung einer „Entdeckung“ vorbringen kann. Liegt keine Täuschung oder Fahrlässigkeit vor, beträgt das Fenster für solche Entdeckungen 4 Jahre. Bei Fahrlässigkeit (Leichtfertigkeit) beträgt das Fenster 6 Jahre. Ansonsten beträgt es 20 Jahre.
Das HMRC kann die Begutachtung einer Entdeckung in folgenden Fällen vorbringen:
Die Phrasen ‚nach zumutbarer Maßgabe‘ und ‚ihm zur Verfügung stehend‘ waren berits Gegenstand vieler Rechtsstreitigkeiten – was bedeuten sie? Obwohl das Thema zu umfangreich ist, um hier abgedeckt zu werden, sollte vom HMRC im Allgemeinen in angemessener Weise erwartet werden, dass es weiß, ob es eine vollständige Offenlegung der Steuererklärung gegeben hat.
Wenn das HMRC dies nicht darlegen kann, dann kann es keine Begutachtung einer Entdeckung anberaumen und der Steuerzahler sollte Gewissheit bezüglich seiner Steuerposition nach dem Schließen des Untersuchungsfensters haben.
?Wie kann HMRC eine Begutachtung einer Entdeckung anberaumen?
Das HMRC kann die Begutachtung einer Entdeckung in folgenden Fällen vorbringen:
Wenn das HMRC dies nicht darlegen kann, dann kann es keine Begutachtung einer Entdeckung anberaumen und der Steuerzahler sollte Gewissheit bezüglich seiner Steuerposition nach dem Schließen des Untersuchungsfensters haben.
?Muss ich eine Steuererklärung einreichen, obwohl ich nur eine Kinderzulage erhalte?
Sie könnten dies machen müssen, wenn:
Sie dazu berechtigt sind.
Vom 7. Januar 2013 an wird die Kinderzulage schrittweise für solche Familien zurückgestuft, in denen ein Elternteil oder Partner mehr als 50.000£ verdient und sie läuft für solche Familien, in denen jemand mehr als 60.000£ pro Jahr verdient, vollkommen aus.
Der Anteil entspricht 1% des Kinderzulagen-Betrags pro 100£ des Einkommens über 50.000£ und wird auf den vollen Betrag der Kinderzulage bei Einkommen, die 60.000£ überschreiten, angewandt.
Beispiel
Ein Steuerzahler hat ein Einkommen von 58.000£ und erhält eine Kinderzulage für zwei Kinder von 1.752£ für ein vollständiges Steuerjahr. Der prozentuale Anteil wird wie folgt berechnet: 58.000£ - 50.000£ = 8.000£ / 100 = 80%. Folglich liegt der Anteil bei 80% von 1.752£, also bei 1.402£.
Es handelt sich hierbei um ein ‚verdiene jetzt, zahle später‘-System – der oben angenommene Steuerzahler erhält die volle Zulage im Voraus, wird aber Steuern vermittels einer Steuererklärung zahlen, um den Vorteil letztendlich zu verringern oder aufzuheben. Der Rückforderungsmechanismus von 80% belässt dem oben angenommenen Steuerzahler letztendlich 350£ der ursprünglichen 1.752£ Kinderzulage.
Das HMRC weist darauf hin, dass 500.000 Eltern ein Selbstveranlagungs-Formular auszufüllen hätten, die dies vorher nicht mussten, um den Anteil anzugeben.
Wenn Sie zu den Betroffenen gehören, die sich plötzlich mit dem Alptraum konfrontiert sehen, ein Selbstveranlagungs-Steuerformular für 2012/13 ausfüllen zu müssen, um den Anteil für den Zeitraum vom 7. Januar 2013 bis zum 5. April 2013 anzugeben, bietet Ihnen Taxback.com einen völlig gesetzeskonformen und leistungsstarken Dienst zur Erstellung der Steuererklärung für eine geringe Gebühr von 149£ einschließlich MwSt – einer der wettbewerbsfähigsten Dienste auf dem britischen Markt.
